Erziehung fürs echte Leben – nicht für Instagram
Ein Hund muss immer perfekt hören?
Du scrollst durch Social Media, siehst Hunde, die perfekt bei Fuß laufen, jeden Trick beherrschen, entspannt am Café-Tisch liegen. Und dann schaust du deinen Hund an – und fragst dich: Was mache ich falsch?
Gar nichts.
Denn: Alltagserziehung funktioniert nicht in sterilen Settings. Sie passiert in der echten Welt – mit Mülltonnen, Baustellen, schlechten Tagen, unerwarteten Situationen und manchmal vielleicht mit zu wenig Geduld. Und sie funktioniert nur dann, wenn du realistische Erwartungen an deinen Hund (und dich selbst) hast.
Dein Hund ist kein Roboter – sondern ein Lebewesen
Er wird nicht immer 100 % abrufbar sein.
Er wird nicht immer an lockerer Leine laufen.
Er wird Fehler machen – genau wie du.
Und das ist kein Erziehungsfehler, sondern Leben.
Wer Alltagserziehung will, braucht Flexibilität. Kein Schema F. Keine perfekten Petfluencer.
Was „gehorsam“ wirklich bedeutet
Oft wird Erziehung mit „sofort folgen“ gleichgesetzt.
Aber Gehorsam ist nichts, was du „einschalten“ kannst.
Ein Hund folgt dir, weil er gelernt hat, dass es sich lohnt.
Weil er dich versteht. Weil er dir vertraut.
Und das braucht: Wiederholung, (freundliche) Konsequenz, Zeit – und manchmal Humor.
Grenzen setzen – ohne Druck
Klare Regeln helfen deinem Hund, sich zu orientieren.
Aber: Regeln müssen nachvollziehbar sein.
„Der darf nicht aufs Sofa“ ist okay – solange du es immer so handhabst.
Was nicht funktioniert:
- Heute so, morgen so
- Laut werden, wenn’s nicht klappt
- Erwartungen, die dein Hund nicht verstehen kann
- Frust & Ungeduld am Hund ablassen
Dein Hund braucht Klarheit – keine Willkür.
Es ist sinnvoll deinem Hund zu zeigen, was du von ihm möchtest – statt ihm einfach nur zu verbieten, was du nicht möchtest.
Frust gehört dazu – auf beiden Seiten
Nicht jeder Tag ist ein Erfolg.
Manchmal klappt es einfach nicht.
Und manchmal ist der Rückschritt Teil des Fortschritts.
Das Wichtigste ist: Dranbleiben. Geduldig bleiben. Und dich selbst nicht vergessen. Du darfst auch mal Pause machen.
Du bist kein schlechter Mensch, wenn dein Hund dich mal nervt – du bist nur schlecht, wenn du es an ihm auslässt.
Erziehung ist kein Prüfstein
Erziehung im Alltag ist nicht perfekt.
Und sie muss es auch nicht sein.
Es geht nicht um hundertprozentige Kontrolle – sondern um Vertrauen, Kommunikation und einen Umgang, der euch beiden guttut.
Denn: Echte Erziehung heißt nicht, dass dein Hund immer hört.
Sondern, dass ihr euch auch dann versteht, wenn er es mal nicht tut.
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